Heute geht es weiter mit der Reihe zu Hochsensibilität. Heute möchte ich darüber sprechen, warum es überhaupt wichtig ist, die Hochsensibilität für sich anzunehmen und sich mit ihr auseinander zu setzten. Öfter höre ich das Kommentar “es nutzt mir ja nichts das genau zu wissen”, also das man selbst hochsensibel ist. Lange habe ich das auch gesagt. Seit ich diesen Begriff kenne und mir denken konnte, worum es dabei geht, ist er mir im Kopf herumgegeistert, ohne dass ich mich damit beschäftigen wollte. Weil ich keine offizielle Heulsuse sein wollte. Weil es mich bedrückt hat, dass eventuell etwas mit mir nicht stimmt. Und weil ich nicht irgendeinem Trend aufsitzen wollte. An dem Tag, an dem ich mich dann aber doch damit auseinandergesetzt habe, hat sich aber so viel geändert für mich, ganz zu schweigen von der Zeit danach! Es war tatsächlich sogar in dem Moment, als ich die ersten Texte dazu gelesen habe, dass mir so viele Lichter aufgegangen sind. Ich weiß noch, wie ich in einem Buch las, es nach dem ersten Kapitel weglegt, zu unserem Papa ging und sagte: jetzt verstehe ich, warum ich das so mache! Und ich verstehe, warum du das nicht so empfinden kannst! Es hat sich seitdem sehr viel geändert, sodass ich jedem nur motivieren kann, sich auch zu informieren. Sobald dir die kleineste Ahnung aufkommt, dass „diese Hochsensibilität“ irgendwie auf dich zutreffen könnte, das irgendwie zu dir passt, ist es auch sehr wahrscheinlich, dass das wirklich so ist! Aber jetzt hier meine Punkte, warum das Informieren wirklich durchaus Sinn macht: Ich verstehe, warum ich anders denke und fühle – die Hintergründe zur Veranlagung und was es genau heißt, hochsensibel zu sein Ich kann anderen besser und einfach erklären, warum ich bin, wie ich bin – einfach, weil ich die Zusammenhänge verstanden habe und sie mir und meinem Wesen zuordnen konnte Ich habe akzeptiert, dass an meiner Wahrnehmung nichts falsch ist – was mir mein Leben lang suggeriert wurde (wahrscheinlich nicht in böser Absicht, aber immer wieder zu hören, man sei zu empfindlich und müsse das aushalten können prägt halt trotzdem) Ich lese von anderen Hochsensiblen und erkenne mich so oft wieder, dass das Gefühl des Allein- und Andersseins immer mehr verschwindet – auch wenn Hochsensibilität bei jedem anders erscheint, wenn HSP ihre Erfahrungen und Gefühle schildern gleicht sich einfach so viel. Gedanken, von denen man eben immer wieder gehört hat, sie seien unnötig, viel zu überspitzt etc. tauchen auf einmal in Erzählungen anderer auf! Ich höre auf mein Gefühl, auch wenn es nicht immer gleich klar erklärbar ist – einfach weil ich weiß, das HSP eine starke Intuition haben und daran nichts falsch oder „hokuspokusmäßig“ ist, sondern ganz im Gegenteil auf einer verstärkten Wahrnehmung beruht, die natürlich nicht immer bewusst abläuft Ich habe akzeptiert, dass es anderen Menschen meist nicht möglich ist nachzuempfinden, was in mir vorgeht – wenn etwa 15-20% aller Menschen hochsensibel sind, sind es 80-85% eben nicht, es hilft enorm diesen Fakt einfach zu akzeptieren, dass man da wahrscheinlich schwer nur auf eine Wellenlänge kommt Ich weiß nun, dass ich Pausen brauche (und nicht übertreibe) und nehme sie mir Ich sehe die Hochsensibilität nicht (mehr) als Belastung, sondern als Stärke Liebe Grüße, eure Jenny
Der Beitrag Was (mit mir) passiert ist, seit ich die Hochsensibilität als Teil von mir angenommen habe erschien zuerst auf Berggeschwister.